9. Tag

Donnersdag 21. Juli 2011
Arzua – Pedrouzo – 19 km
 

Gut geschlafen. Frühstück ist angesagt. Kaffee, Tee und etwas Süßes, wo?.
Natürlich in den vielen Cafehäusern in Galicien.

Heidi Margarete bestelle etwas Süßes zum Cafe.

Und wie man sieht gibt es sogar in Galicien ein allgemeines Rauchverbot in allen Gasthäusern. Es lebe die EU.

Nicht nur Fußball spielen sondern auch süße Sachen backen können Sie, die Spanier. Auch der Cafe ist in Spanien exzellent.

Wir verabschieden uns von Arzua. Ab geht es, unser Tagesziel heißt heute Pedrouzo.
19 km müssen erst mal gelaufen werden.

Hier geht es durch einen romantisch verwachsenen Hohlweg.
Die Galicier nennen ihn Gorredoira.


Links und rechts von uns sieht man jetzt vermehrt Eukalyptuswälder.
Da diese Bäume tiefe Wurzeln haben,
senken die Eukalyptuswälder den Grundwasserspiegel.

Der Eukalyptusbaum kam einst über Südamerika von Australien hier her nach Galicien. Papier, aber auch Möbel werden daraus gemacht. Doch wir genießen hier die gute Luft.


Aber es gibt noch ein Problem mit ihnen.
Sie verdrängen sehr massiv den heimischen Baumbestand
und stellen daher auch hier ein ökologisches Problem dar.


Besonders geruchsintensiv sind die jungen, hellen Blätter sowie ihre Samen.



Wir kommen nach Salceda. Hier stoßen wir wieder auf die Landstraße.

Nach 19 km kommen wir nach Pedrouzo, Arca do Pino.
Wir informieren uns im Fremdenverkehrsbüro über die Unterkunftsmöglichkeiten.
Von hier aus könnte man auch den Flug nach Hause buchen. Aber das wollen wir ja nicht.


Wir wollen ja den Santiago – Tag, den 25. Juli, in Santiago verbringen.
Dazu haben wir ja noch 3 Tage Zeit.
Das Bild an der Wand hat meine ganze Aufmerksamkeit. Ich kann es nicht fassen.
Da ist sie, die Kathedrale am Ende der Welt, wie sie im Mittelalter ausgesehen hat.
Die romanische Kathedrale.

Die romanische Kathedrale.
Ich bekomme einen Zeitungsabschnitt und fotografiere ihn gleich.
Man schreibt das Jahr 1211, genau, ja punktgenau 800 Jahr später.
Ist sie nicht wunderschön. Ich liebe diesen Baustil. Warum? Ich weiß es nicht,
er ist einfach nur schön und vor allem genial.
Und ich frage mich wie konnte man in der Barockzeit nur so einen Kitsch über dieses Kunstwerk bauen??????????
Meister Mateo hat sich sicherlich im Grabe umgedreht.

Meister Mateo hat sich sicherlich im Grabe umgedreht. Da bin ich mir ganz sicher.
Das ursprüngliche romanische Portal, mit seinen über 200 Figuren,
wurde im Jahre 1188, nach 20-jähriger Arbeit, von ihm vollendet.
Traurig und niedergeschlagen, und doch diesen Zeitungsartikeln wie einen Schatz hütend, führt mich Heidi Margarete zu unserem heutigen Refugium.

Ja, nach einer Flasche Vino Tinto und einem Schluck galicischen Schnapses hatte ich auch einen merkwürdigen Traum in diesem Bett. Ein riesiger Drache flog über die heutige Kathedrale in Santiago de Compostela. Mit seinen breiten Flügeln riss er die Barocke Fassade der Kathedrale ein. Wie Phönix aus der Asche erstrahlt die romanische Fassade des Meisters Mateo, und Johann Silvester war wieder glücklich. Was so ein Gläschen Schnaps alles anrichtet.

see you people !
Heidi Margarete und Johann Silvester