10. Tag

Freitag 22. Juli 2011
Pedrouzo – Santiago de Compostela – 21 km
 


Heute, ja heute werden wir zur großen Kathedrale am Ende der Welt kommen.
Nur mehr 21 km .

Es geht wieder durch den Märchenwald.

Pedrouzo – Santiago de Compostela – 21 km.

Dicke, fette Bäume stehen am Weg. Sie sind einfach schön.

Ob dieser kleine Baum auch einmal so groß wird?

21 km muss man erst einmal gehen. 6 - 7 Stunden werden wir sicherlich dafür brauchen.


Wir kommen zum Flugplatz von Santiago. Dort steht ein Stein.

Das Zeichen der Pilger. Muschel, Wanderstab und Wasserflasche und natürlich die beiden Pilger Heidi Margarete und Johann Silvester.


Weiter geht es zum Berg der Freude, zum Monte Gozo.


Hier geht es hinauf auf den Berg der Freude. Freude deshalb,
weil man von da oben das erste mal die Türme von Santiago sehen sollte.
Besser aber ist der Ausblick etwas südlicher.



Der, der als erster vom Monte Goza aus die Kathedrale erblickte,
durfte sich Pilgerkönig nennen. Viele der in ganz Europa verbreiteten Familiennamen wie König, Rey, Roy oder Loy sind darauf zurückzuführen.
Im Hintergrund das Denkmal aus dem Jahre 1993. Es erinnert an den Papstbesuch.

Ortstafel von Santiago de Compostela. Wir sind da.


Ja, wir haben es wieder einmal geschafft. Jacobus wir kommen.

Ein neu modernes Denkmal, ein alter Olivenbaum und eine neugierige Pilgerin.

In Zeichen der Muschel gehen.
Alle Jakobswege führen zum Zentrum - Santiago de Compostela.

Wir gehen durch die Stadt. Wo ist die Kathedrale?

Heidi Margarete hat sie schon entdeckt?!

Da ist sie. Die große Kathedrale am Ende der Welt.
Wir haben es geschafft, nun stehen wir hier und wissen nicht wie es uns dabei geht.
Das was sichtbar ist , können wir sehen. Die barocke Außen - Fassade der Kathedrale. Dahinter unsichtbar die Fassade der Romanik.

Wie viele Jakobusfiguren hier hinein gebaut wurden, ich weiß es nicht?

Harmonie des Orgelwerkes aus Stein, so steht es jedenfalls im Reiseführer. Die Fassade beeindruckt nicht nur am Tage und bei Sonnenschein, nein, sogar wenn Wolkenfetzen über deren Türme hinweg ziehen, oder wenn die untergehende Sonne sie in ein hypnotisches gelbes Licht taucht.

Wir gehen hin und steigen langsam die Stufen hinauf zum Haupteingang.

Da ist sie. Die barocke Außen - Fassade der Kathedrale.
Dahinter unsichtbar die Fassade der Romanik.

Der erste der uns hier begrüßt ist natürlich der Namensgeber dieser Kathedrale.
Der von Mateo geschaffene Jacobus.

Über ihn thronen Jesus Christus, der Erlöser und unser Freund, umgeben von den 4 Evangelisten. Darunter aber wird es nochmals interessant.

Hier am Fuße der Säule der Kopf des Genies, der Meister Mateo.
Der frommen Tradition folgend legen viele Pilger hier die rechte Hand in die abgegriffene Säule. Mit ihrem Kopf berühren sie nun den Kopf des Baumeisters. (wichtig 3 x) Inzwischen ist das Berühren der Säule, und des Kopfes verboten.
Na ja, denk ich mir, in der Barockzeit hat es dem Bauherrn dieser Fassade auch nichts genützt. Der geniale Geist Mateo ist an ihn vorbeigegangen

Ohne Baumeisterberührung geht es nun nach vorne zum Altar.
In der Mitte thront der Apostel Santiago in Form einer Metallfigur.
Links und rechts führt eine Treppe zur Hinterseite der Apostelfigur.
Erst wenn man den Apostel von hinten umarmt hat,
ist die Pilgerreise auch wirklich zu Ende.

Da gibt es aber auch noch die Wächter der Kathedrale.
Sie sind nicht aus Metall und sorgen im Innenraum der Kathedrale für Zucht und Ordnung. Alle Minute hört man ihr Zischen gefolgt vom Wort Silentium !
Natürlich ist auch das Fotografieren und Filmen verboten.

Gäbe es die Wächter der Kathedrale nicht, hier würde es zugehen wie in einem Gasthaus. Dann geht man unter ihrem strengen Blick hinunter in die Krypta.
Ob in diesem Sarg die Gebeine von Jacobus sind oder nicht, ist glaube ich nicht so wichtig. Die Wissenschaft meint nur dazu, das es durchaus möglichen sei.

Oficina de Peregrinos – das Pilgerbüro
Gegen Vorlage des Pilgerpasses bekommt man im Pilgerbüro seine Pilgerurkunde (Compostela) ausgestellt. Natürlich kann man den Pilgerpass wieder mitnehmen.

Eine kleine Spende wird erwartet. Auch kann man sich eine harte Papierrolle für die Aufbewahrung der Compostela kaufen.

Hier an diesem Schreibpult bekommst du deine Compostela.

Übernachten wollen wir heute bei den Franziskanern.

Die Mönche heißen dich herzlich willkommen.

Besonders das ökumenische Gebet ist bei den Pilgern sehr begehrt.
Die Mönche machen dies sehr eindrucksvoll.

Und eine Matratze bekommt man natürlich auch.

Unsere erste Nacht in Santiago verbringen wir in diesem Franziskanerkloster.
Die Leute sind hier sehr nett, daher ist der Andrang auf eine Matratze auch ziemlich groß. Man darf allerdings nur eine Nacht hier bleiben.

Wir freuen uns schon darauf.

see you people !
Heidi Margarete und Johann Silvester