23 Tag

Dienstag 31. Juli 2012
Mondon
edo - Vilalba 36 km


Hello people !

So sieht die Albergue in Mondonedo von innen aus.
2 Räume mit 12 Stockbetten. Heute Morgen um 8 Uhr gestartet.
36 km sind 36 km. Da muss sich auch der Jogl ranhalten.



Jedenfalls bin ich gestern nicht mehr in diese Kirche gekommen.
Zugesperrt. Irgendwie die Zeit übersehen. So sieht romanisch - gotisch - überschüttet mit barockem Kitsch aus.
Erinnert mich an die Santiago - Kathedrale.
Da baut man im Mittelalter so etwas fantastisches hin
und die Leute im Barock verkitschen diesen wunderschönen Baustil.
Aber sie meinten es sicherlich gut.

 



Ein wunderschönes gotisches Fenster. Wie eine Windrose.
Eine Windrose zeigt dir die 4 Himmelsrichtungen an.
Wenn du nach Osten gehst,
der aufgehenden Sonne zu, so ist dies der Weg des Neubeginns.
Darum gehen auch viele den Jakobsweg wieder zurück.
Der Süden ist der Weg der Veränderung.
Der Norden, der Weg der Reflexion, der Tiefe und du wirst dort lernen mutig zu werden.
Und schließlich der Jakobsweg, der Weg nach Westen.
Er ist der Weg der Klarheit und der Erkenntnis.
Ein Sprichwort sagt:
Alle Wege führen nach Rom.
Doch es gibt da einen,
der führt dich zur großen Kathedrale ans Ende der Welt.
Und da sind wir mitten drinnen.
Und seit es Menschen gibt, gibt es Wege.


 

 Doch jetzt mache ich mich wirklich auf den Weg.
Ein altes Pilgerkreuz am Weg. Und die Berge sind in Nebel gehüllt.



 


Doch der Weg hat mich nicht losgelassen.
Berge im Nebel, man sieht nicht wie hoch dieser Berg ist,
man sieht nicht wie steil dieser Berg ist, doch man spürt seine Macht,
vieles spürt man, obwohl man es nicht sehen kann. Berge im Nebel.
Ja, es gibt eine sichtbare und eine unsichtbare Welt.
Manchmal hat es den Anschein,
dass die unsichtbare Welt um vieles größer ist, als die sichtbare.



Langsam lichtet sich der Nebel. Das Blau des Himmels wird sichtbar.





Oben am Berg scheint die Sonne.
Die Kühe grasen und die Welt ist in Ordnung.

 

Sogar Blumen blühen hier oben. Ein Hirte, der für seine Schafe verantwortlich ist, zieht von Weideplatz zu Weideplatz. Er schaut, damit seine Schafe genug Nahrung finden.
Auch ein Bischof, der sich ja selbst als Hirt sieht, lässt seine Schafe jetzt schon ziemlich lange auf dem selben Weideplatz weiden.

 

Die Schafe wollen schon weiter ziehen, doch der Hirte will nicht.
Zu bequem ist sein Quartier hier am Weideplatz.
Sehr viele Schafe treten aus der Herde aus und versuchen es auf eigene Faust zu frischen Weideplätzen zu gelangen.
Doch wenn der Hirte keinen Mut hat, die Segel in den Wind zu stellen,
endlich Fahrt aufzunehmen, dann wird er früher oder später sich alleine am Weideplatz befinden.

 


Eine Brücke aus dem Mittelalter.

 

 

Ein Pilgerkreuz kurz vor Vilalba.

 

 

Auf den Friedhöfen in Galicien, wo der auf keltische Ursprünge zurückgehender Geisterglaube noch heute seine Spuren hinterlässt,
scheint die enorme Häufung riesiger Kreuze neben der rein religiösen Bedeutung auch die Abwehr des Bösen zu symbolisieren.


Die Herberge in Vilalba ist ein Massenquartier von Pilgern.
Hoffentlich bekommen wir überhaupt genug Luft, um atmen zu können.

See you people !

Johann Silvester

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