5. Etappe

 

Die 5. Etappe des West-Steirischen Jakobsweges führt von
Modriach zum Wallfahrtsort Osterwitz

Unsere 5. Etappe wird uns zum Wallfahrtsort Osterwitz führen. Hier vor dem Alpengasthaus Hoiswirt, wo man im Winter Schi fahren kann, suchen wir den gelben Pfeil . Er soll uns wieder auf den Jakobsweg bringen.

 

Hier, bei dieser Infotafel, unweit des Gasthauses haben wir ihn schon gefunden. Unser nächstes Ziel ist das Schrogentor Richtung Reinischlogel.

 

Die Markierung ist hier einfach super gemacht. 
Fast wie in Frankreich. Zwar nicht so gut, aber die Schweizer, die Tiroler, die Kärntner und die Südtiroler können sich hier ein Vorbild nehmen. Man sollte wissen, dass in Kärnten viele Kirchen zugesperrt sind und die Wegmarkierung sind gleich schlecht wie im heiligen Land Tirol. Aber wir sind ja am Weststeirischen Jakobsweg.
Ein Lob an den Alpenverein.

 

Aufpassen muss man nur bei neu angelegten Forststraßen. Da darf man nicht bequem sein und diesen wunderbar zu gehender Forststraßen folgen. Immer Augen auf, so wie hier dem Pfeil folgen. Mit der Farbe hat man auch hier nicht gespart.

 

Hier geht der Jogl schon dem Schrogener-Tor zu. Das Schrogener-Tor liegt auf einer Höhe von 1255 Meter.

 

Der Weg 569 geht von Modriach über das Schrogentor zum Reinischwirt hinauf zum Gipfelkreuz Reinischkogel.
Aber wir müssen ja nach St. Oswald Kloster.
Dorthin geht dann der 568 er.
Also beim Tor gehen wir rechts hinauf zu einem anderen Torschranken.
Von dort führt ein Waldweg entlang bis hinunter zum Bauernhaus vulgo Gratzn und dann weiter auf der Straße bis wir zu der Wallfahrerkapelle kommen.

 

Von hier aus sieht man auf der Wiese hinten die Wallfahrerkapelle.
Und dahinter liegt St. Oswald-Kloster.

 

Hier die Gratzn – Keusche bei der man vorbei geht.
Auch hier sind die Leute sehr freundlich.

Nach der  Gratzn – Keusche kommt man auf eine Asphaltstrasse.
Hier findet man wieder eine Jakobspfeil
und nach St. Oswald sind es nur mehr 30 Minuten. (568-er Weg)

 

Vorbei geht der Weg bei der Wallfahrerkapelle.
Mein Vater kennt diese Kapelle und den Weg von Stallhofen nach Osterwitz sehr gut, ist er ihn schon seit seiner Kindheit gegangen.
Er erzählt mir, dass im 1000-jährigen Reich,
also bei den Nazis, Wallfahrten bei Strafe verboten war.
Trotzdem fanden immer wieder Menschen den Weg zur ihrer Gottesmutter nach Osterwitz.
Na ja, die Herde fand immer ihren Weg. Und der Hirte?
Die Bischöfe bekamen ja von den Nazis die Kirchensteuer
und von dort an lebten sie glücklich und zufrieden,
wissend das die Herde immer zahlen würde.
Doch  das ist wieder eine andere Geschichte.

 

Hier kurz vor St.Oswald-Kloster.
Also 10 Minuten zur Kirche und zum Gashaus Triftweber.
Wir freuen uns schon auf einen Schluck Bier.

 

Der Wanderweg kommt direkt bei der Kirche heraus.
Also steuern wir der Kirche zu.

 

Ja, die Kirche ist offen. Nichts wie hinein .
Die Kirche ist wie in Geistthal mit einem wunderschönen
Schmiedeisentor gesichert.
Trotzdem kann man hier einige Minuten verweilen.

 

Die Löcher der Eisentür sind groß genug,
um ein Foto von dieser schönen Kirche zu machen.
Man sagt, dass ganz vorne am Altar der heilige Jacobus dargestellt sei. Doch so weit können wir Jogeln halt nicht schauen. 

 

Wir verlassen die Kirche und , und , und …..sehen wieder eine Kirche.

Ist das nicht, ja es ist „Turm und Spitz von Osterwitz ! “ 

unser heutiges Etappenziel. 
Es trennt uns nur ein großer Graben.

  

Hier der Beweis. Die Ortstafel von Freiland ob Deutschlandsberg. Und natürlich gibt es für diesen Ort auch eine Geschichte.

Es war einmal so um 1188.
Ein fleißiger Mönch aus dem Ostfriesischen mit Namen Frodo siedelte hier in der Gegend 40 Bauernhöfe an.
Natürlich baute man auch eine Kirche.
Sie wurde dem Hl. Leonhard geweiht. Und der Hl. Jokobus?

 

Na ja, die Geschichte geht natürlich weiter.
Erst im 16. Jhd , als die Türken wieder in dieses Gebiet einfielen 
(es wurde gemordet, vergewaltigt und es wurde alles niedergebrannt) besann sich die Bevölkerung des Hl. Jakobus aus Spanien.
Leonhard wurde abgesetzt,
der Jocobus wurde der Kirchenpatron der neuen Kirche.
In Spanien im 9. Jhd stieg er höchstpersönlich aus seinem Grab
und metzelte reihenweise die Mauren nieder.
Doch hier in der Steiermark lies er sich nicht blicken.
Wahrscheinlich wollte er keinen 2-Frontenkrieg beginnen.
Und die Frage des Tages lautet:
Lieber Jacobus, was haben die Spanier was wir Steirer nicht haben?

 

Am Hochaltar in der Jakobskirche in Freiland ob Deutschlandsberg gibt es eine Jakobsdarstellung in Form eines alten Bildes.
Rechts davon, als Statue,  sieht man den Pestpilger Rochus.
Na ja kein Wunder, dass der Jakobus manchmal gegen den Hl. Rochus ausgetauscht wurde.
Im westlichen Abendland gibt es halt das Leistungsprinzip.

 


Doch man hat im Jahre 1988 eine Holzskulptur geschaffen. Der Hl. Jakobus sieht nun zur Straße und zur Kirche hinüber. Vielleicht kann er von da besser sehen wann die Türken kommen. Der Pfarrhof jetzt Jacobihaus wird zu einem kath. Jugendhaus umgebaut. Nicht zu verwechseln mit dem Jacobihaus auf der Soboth.

 

Nun gehts wieder 2 km auf Asphalt zurück, bis man zu dieser Stelle gelangt, wo man links Richtung Osterwitz abbiegen muss.

 


Unten im Tal geht’s über die Brücke und nach einiger Zeit folgt man dem Wahlfahrerweg Richtung Osterwitz bergauf.

 

Man kommt bei einem Wallfahrerkreuz vorbei.

 

Beim Tschreppl kann man einen geschnitzten Christopherus in Überlebensgröße bewundern. Die Zeit für das Bewundern braucht man auch, denn es geht immer nur bergauf.

 

Endlich sieht man ihn wieder. „Den Turm und Spitz von Osterwitz!“

 

Die 2 Jogln aus Stallhofen glücklich am Ziel vor der Kirchtür in Osterwitz. In 5 Jahren 2015 wird man in Osterwitz 1000 Jahre Osterwitz feiern. Doch die Verehrung der Gottesmutter geht in das 5. Jhd zurück. Ein Pestgelöbnis aber auch Abwehr gegen Hungersnöten
und Krankheiten war es, das Steirer, Kärntner und Untersteirer
(heut. Slowenien) zur Osterwitzer Muttergottes pilgerten.
Der große Frauentag (15.August) wird immer als großes Fest begangen.

 

2 x wurde die Kirche von den Türken zerstört. Es gibt eine Bleitafel die auf eine Legende vom Fund des Gnadenbildes Marias,
das sich heute am Hochaltar befindet, erzählt.
Das Entstehungsjahr der Kirche lässt sich dadurch auf das Jahr 1015 ableiten. Doch wo heute das alte Gnadenbild und die Bleitafel ist,
ich weiß es nicht.

 

Ursprünglich war die Kirche dem Feste „Maria Heimsuchung“ geweiht.
Vor ungefähr 100 Jahren ca. 1898, wurde der bisherige Name der Schutzpatronin zur „schmerzhaften Muttergottes“ umgewidmet. 
Ein schreckliches Ereignis fand vor 150 Jahren statt.
Im Jahre 1860 wurde eine Frau in der Kirche in der Nähe der Orgel von einem Blitz erschlagen. Und wir zünden sogleich eine Kerze an.

 

Etwas unterhalb der Kirche  befindet sich eine kleiner Teich. 
Dort gibt es eine Heilquelle die gegen Augenkrankheiten hilft.
Also, wenn man etwas mit den Augen hat, hierher und Augen auswaschen. Schaden kann es ja nicht.

 

Nun geht’s zum Gasthof Zach . Hunger und Durst treibt uns dazu. Hier sieht man das wunderschöne, alte, weststeirische Wirtshaus und das weniger schöne neue Gasthaus. Doch im inneren ist es schön eingereichtet. Und man sagt, das Essen sei hier vorzüglich.

 

Dort bekommen wir endlich unseren Schluck Bier. Na dann Prost !

 

Auch den Hunger bekommen wir gestillt.
Ist das Leben nicht schön ? Mahlzeit

 

In dieser schönen Fichtenstube war wirklich gut Speisen.
Der Wirt bringt uns sogar den Stempel und lacht in die Linse. Danke !

 

Und beim Verlassen des Gasthauses schauen die Jogln sogar aus dem Vorhausspiegel. Schön wärs gewesen, hier in Osterwitz zu übernachten. Das Gasthaus Zach hätte sicherlich ein Pilgerzimmer für uns gehabt.
Den Weststeirischen Jakobsweg in einem Stück zu gehen,
dass wäre sicher toll.
Aber wir sind schon zufrieden ,
ihn Etappe für Etappe gehen zu dürfen.

Also, see you people bis zur nächsten Etappe.